schwedischer Journalist, Essayist und Schriftsteller; Leiter der Kulturredaktion 1951-1960 und Chefredakteur 1960-1975 der Tageszeitung "Dagens Nyheter"; Werke u. a.: "Von der Hölle zum Paradies", "Strindberg", "China-Report", "Die Kunst des Lesens und des Schreibens"; "Mein erster Kreis" (Memoiren)
* 10. März 1911 Stockholm
† 23. Juli 2002 Drottningholm
Herkunft
Olof Lagercrantz war das zweite von fünf Kindern eines Marineoffiziers, Mitinhabers einer Torffabrik und späteren Bankdirektors. Seine Mutter stammte aus der Familie Hamilton. Die traditionsreichen Geschlechter Lagercrantz und Hamilton, die auch mit den Familien von Wrangels, Krusenstjernas, Åkerhielms und Geijers verwandt waren, spielten in der schwedischen Politik und Geistesgeschichte seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle. Die "eigenartig abgeschirmte" Welt dieser soliden großbürgerlichen Familie entzauberte L. später in seinem Memoirenband als dekadent und moribund.
Ausbildung
L. besuchte das private Sofie-Almqvist-Gymnasium und leistete ab 1930 Wehrdienst bei einem Infanterieregiment. Er zog sich hier eine schwere Lungenentzündung zu. Das 1931 in Stockholm begonnene Studium der Geschichte und Philosophie musste er wegen Spätfolgen seiner Erkrankung unterbrechen. Eine lebensbedrohende Tuberkulose erforderte über Jahre hinweg Sanatoriumsaufenthalte und Erholungsreisen durch Südeuropa, die er auch als "Flucht in die Krankheit" deutete. 1934 kehrte L. ...